Damit meine geneigte Leserschaft nicht denkt, oder gar hofft,
ich sei verschollen, gebe ich nun ein kleines Lebenszeichen.
Manchmal sollte der Mensch sich einfach etwas Zeit nehmen,
um das Leben zu erleben.
Und so ein SPIEGELei ist ja auch nur ein Mensch.
Bissi Tage!
Und: das Leben nicht vergessen!
Lo
Erst machen wir Pause. Nichts können wir immer noch tun...
Lieber einen kalten Frühling,
als warmes Bier.
Ich gehe gleich Eisblumen pflücken....
Es gibt so einsame Momente,
da wünscht man sich einfach jemanden neben sich,
mit dem man kuscheln - oder auch schlafen möchte.
Gut, wenn man vorgesorgt hat:
Pssst.... nicht stören!
Neulich im Restaurant;
"Haben Sie schon gewählt?"
"Ja, ich hätte gern das Südosteuropäer-Schnitzel."
"Gern, und wie möchten Sie Ihr Südosteuropäerschnitzel???"
Ich sehe ihn fragend an: will er nun etwa wissen,
ob ich es lieber Sinti oder eher Roma haben will?
"Äh, wie? Wat meinen Sie?", frage ich unsicher.
Nun, möchten Sie lieber Pommes oder eher Röstkartoffeln dazu?"
Puh...! Ich bin erleichtert.
Ich hab sprachlich nix falsch gemacht.
"Zigeunerschnitzel" darf man ja wohl nicht mehr sagen.
Kerl inne Kiste! Isset nich so?
Man ist ja permanent in Gefahr, sprachlich in Fettnäpfchen zu treten.
Dat die Sprach-Aufpasser mir noch nicht meinen Führer-Schein abgenommen haben, wundert mich schon.
Kumma: wat haben wir uns als kleine Knirpse früher gefreut,
wenn wir uns für´n Groschen einen "Negerkuss" kaufen konnten.
Und inne Kirche bei uns hattense so eine große "Neger"-Figur stehen, bei der der Kopf beweglich war. Immer, wenn man da Geld in die Figur einwarf, für die armen hungenden "Negerkinder" in Afrika, nickte der schwarze Kopf dankbar lächelnd mehrfach von vorn nach hinten. Der Begriff war, ohne, dat man sich wat Böset beim Spenden dachte, schlicht: "Nick-Neger".
Fracht mal ´nen ollen Pastor. Der kennt dat noch.
Und gezz? Darfste "Neger" nich mehr sagen.
Weil, dat Wort Neger weist ja auf eine ethnische Zugehörigkeit hin.
Gezz sacht man "Farbiger".
Dat is politisch korrekt.
Unter "farbig" stell ich mir aber immer wat Buntet vor.
Dat kann bunt gescheckt, gesprenkelt oder einfach nur, na ja: farbig! sein.
Irgendwie doch Blödsinn, oder?
Ob sich die "Farbigen" selbst über so wat freuen können? Ich glaub et nich.
Gezz mal vonne Logik her:
Ich bin kein "Neger". Also bin ich ja politisch korrekt ja auch kein Farbiger.
Ja, verdelli: wat bin ich denn gezz? Ein Farbloser?
Ja, und watt is denn gezz mit meinem Negerkuss?
Den haben se erst mal eine Zeitlang ungetauft in "Mohrenkopf".
Mohrenkopf! Is dat gezz der Kopf vom Sarotti-Mohr?
Der arme Sarotti-Mohr: is der denn gezz also ein Sarotti-Farbiger?
Wäre ja auch blöd, immerhin gippet doch auch weiße Schoklolade.
Und dat schöne Lied:
"Vielen Dank ruft man im Chor - vielen Dank, Sarotti-Mohr!",
dat müsste ja auffen Index!
Über so ein Blödsinn kann man sich doch nur schwarz-ärgern (oops!).
Nun kommtet aber dicke:
mein geliebter "Negerkuss" heißt ja gezz "Dickmanns".
Hmmm.
Wenn dat also politisch korrekt is, heißt dat ja,
datt bald in Marlboro-Country dat erste Mal ein "Dickmanns"
Präsident der USA werden könnte.
Mir wird auf einmal schwarz vor den Augen.....
Bissi Tage!
Lo
Nun ist es aber gut!
Ich gebe mich geschlagen.
Bis dato habe ich mich strikt geweigert,
an diesem schwachsinnigen TV-Spektakel teilzunehmen.
Meine Familie lässt aber nicht locker und redet auf mich ein:
ich hätte das Zeug, "The next Uri Geller" zu werden.
Nein, nein - sie wollen nicht, dass ich den Löffel abgebe. Das nicht
Ernsthaft. Sie glaubt fest an mich. An mein Talent.
Ich bin ja auch wirklich gut mit meiner einmaligen Nummer,
die ich bisher nur im kleinen Kreise zum Besten brachte,
weil ich mich dabei immer etwas dabei geniere.
Aber, wenn alle meinen, ich sollte es tun, dann mach´ ich es.
O.K. Ihr habt mich überredet.
Ich werde mich als Kandidat bei "The next Uri Geller" bewerben.
Was ich so Besonderes kann?
Nun, ich kann, ohne dass man es sehen kann,
machen, dass die Luft stinkt.
Dufte, oder ?
Drückt mir die Daumen!
Lo
So eine Insel ist schon was Feines:
du läßt mit Betreten des Schiffes das Alltagsland hinter dir.
Das Wasser zwischen Festland und Eiland verstärkt das gute Gefühl, mal weg zu sein.
Dabei habe ich "an Land" nicht Schwerwiegendes auszuhalten,
das mir Grund zum "Flüchten" gibt.
Es ist auch kein Flüchten von oder vor etwas,
sondern eher ein Hinfahren zu sich selbst.
Mal allein mit sich zu sein, weit gucken und durch nichts abgelenkt zu werden.
Das ist richtiger Frieden.
Es sei denn, diese Kameraden kreisen über Dir
und scheißen Dir auf die teure Barbour-Jacke! *)
Bissi Tage!
Lo
*) ...ich trage nur ein Imitat.